SMS verschicken mit dem Modul SIM800L

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Heinrichs
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SMS verschicken mit dem Modul SIM800L

Beitrag von Heinrichs » Mo 7. Dez 2015, 16:42

Für schlappe 7,50 Euro kann man inzwischen in China GSM/GPRS-Module (inkl. Porto) erwerben. Die Preise variieren allerdings sehr stark je nach benutztem IC und den zusätzlichen Komponenten auf dem Modul. Ich habe mich für eine spartanische Version entschieden (vgl. Abb. 1). Im Wesentlichen sind hier nur die wichtigsten I/O-Anschlüsse des SIM800L-Bausteins herausgeführt; daneben gibt es einen Anschluss für eine Antenne sowie eine Kontroll-LED (dazu später mehr). Die Antenne war übrigens mit im Preis inbegriffen.

sim800l_pfeil_klein.jpg
Abb.1: Das SIM800L-Modul
sim800l_pfeil_klein.jpg (103.06 KiB) 37781 mal betrachtet

Die Versorgungsspannung des SIM800L darf 4,4 V nicht überschreiten; vorgesehen sind 3,4 V - 4,4 V. Ansonsten kann der Baustein zerstört werden. Die Signalpegel dürfen aber auch 5 V betragen.

Da der SIM800L im Extremfall bis zu 2A Strom benötigt, ist ein gutes geregeltes Netzgerät bzw. ein entsprechender Akku empfehlenswert. Das Modul aus Abb. 1 hat keinerlei Pegelanpassung; um es über unsere Attiny-Platine zu betreiben, versorgen wir diese nicht über die 9-Volt-Batterie inkl. Spannungsregeler, sondern über ein geregeltes Netzgerät. Die entsprechenden Anschlüsse befinden sich neben dem Spannungsregler (vgl. Abb. 2; oben PLUS (rot), unten MINUS).

attiny_sim800l_1_klein.jpg
Abb. 2: Anschluss des SIM800L-Moduls an die Attiny-Platine
attiny_sim800l_1_klein.jpg (330.36 KiB) 37781 mal betrachtet

Bevor es losgeht, müssen wir noch unsere Mikro-Sim-Karte in die entsprechende Halterung auf der Rückseite des SIM800L hineinschieben. Achtung: Die Kontakte der SIM-Karte müssen dabei nach unten weisen und die Aussparung der SIM-Karte muss beim Einschieben auf Südosten liegen (vgl. Abb. 3).

simkarte.jpg
Abb: 3: Einschieben der SIM-Karte
simkarte.jpg (90.24 KiB) 37781 mal betrachtet

Der SIM800L wird über sogenannte AT-Kommands, wie sie manchen vielleicht von den Modems noch bekannt sind, gesteuert und kontrolliert. Diese werden nach dem UART-Standard übertragen. Für unsere ersten Versuche benutzen wir die Attiny-Platine nur zur Spannungsversorgung und zur Anpassung der Signale von der RS232-Schnittstelle. Wer mit einem USB-UART-Konverter arbeitet, kann diesen auch direkt an das SIM800L-Modul anschließen; das SIM800L-Modul muss aber wie schon erwähnt über eine leistungsstarke elektrische Quelle gespeist werden. Nicht vergessen: Die GND-Anschlüsse von Konverter und SIM800L-Modul müssen miteinander verbunden sein.

Wenige Sekunden nachdem das Modul mit Strom versorgt worden ist, fängt die LED (s. Pfeil in Abb. 1) an zu blinken (800 ms Blinkrhythmus).

Zum Austausch der Kommandos benutzen wir ein Terminal-Programm, z. B. HTERM oder den Uploader. Wir stellen das Terminal auf 9600 Baud ein und geben das Kommando AT ein. Alle Kommandos müssen mit dem Steuerzeichen CR abgeschlossen werden. Das Modul antwortet immer mit einem Echo und - wenn alles in Ordnung ist - mit einem OK o. Ä..

Es folgt nun das kommentierte Protokoll für das Versenden einer kurzen SMS; die Eingaben/Echos sind dabei fett geschrieben.

AT
OK
AT
OK
AT+CPIN="xxxx" //PIN
OK

+CPIN: READY //Wenn das Modul sich beim Netz eingeloggt hat, dann blinkt die LED im 3000 ms - Rhythmus

Call Ready

SMS Ready
AT+CMGF=1 //SMS-Textmode aktivieren
OK
AT+CSMP=17,167,0,0 //verschiedene Parameter setzen, s. Datasheet zu AT-Commands
OK
AT+CMGS="0177xxxxxxx" //Telefonnumer
> Hallo... von SIM800L //Zu sendender Text (ohne "), vor dem CR noch Ctrl-Z (dec 26) übertragen
>
>
+CMGS: 5

OK


Das war es: Wenig später zeigt das entsprechende Handy die gesendete Botschaft an, vgl. Abb. 4
SMS_Empfang.jpg
Abb. 4: SMS-Empfang
SMS_Empfang.jpg (78.77 KiB) 37781 mal betrachtet

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